Eine Kommunikationsstrategie gehört zu den ganz wesentlichen Elementen der Marketingstrategie von Organisationen. Sie soll ein Unternehmen sprechfähig machen. Gerade in Zeiten, in denen Marketing komplexer denn je ist, ist das keine einfache Aufgabe. Denn in der Kommunikationsstrategie läuft alles zusammen, was beim systematischen kommunikativen Auftritt im Markt hilft. superspring setzt gemeinsam mit Kund:innen Kommunikationsstrategien um und hilft sie organisationell nachhaltig erfolgreich zu machen. Wesentliche Punkte haben wir hier zusammengefasst.
Die Basics
Was ist eine Kommunikationsstrategie?
Eine Kommunikationsstrategie dient zur Planung der Kommunikation von Organisationen. Sie soll definieren, was, wann und wie von der Organisation gesagt wird und mit welchem Ziel. Kommunikationsstrategien starten typischerweise mit einer Ist-Analyse des Status Quo. Sie nehmen dann ein Marketing-Ziel ins Visier und versuchen einen Weg zu formulieren, wie die Organisation dieses Ziel erreichen kann. Sie schließt typischerweise mit einem konkreten Maßnahmenplan ab.
Eine Kommunikationsstrategie besteht unter anderem aus folgenden Modulen:
- Ziele: Was sind die Ziele ihrer Kommunikation und wie machen Sie Erfolg praktisch messbar?
- Zielgruppe: Mit welchen Zielgruppen sollte Ihre Organisation kommunizieren und warum ist dies genau gegenüber diesen Zielgruppen sinnvoll?
- Wettbewerb: Wie grenzt sich Ihr Angebot kommunikativ von dem der Wettbewerber ab und wo ist ihre kommunikative Nische?
- Inhaltliche Programmatik: Wo liegt der Schwerpunkt Ihrer Kommunikation? Was ist ihr kommunikativer Anker?
- Aktivierung und Kanalplanung: Wie, wo und zu welchem Preis wollen Sie kommunizieren? Über welche Kanäle wollen Sie kommunizieren?
Eine Kommunikationsstrategie ist der kommunikative Rahmen der Marketingstrategie ihres Unternehmens. Sie dient als lebendes Dokument, das kontinuierlich erweitert werden sollte und optimiert werden kann.
Warum eine Kommunikationsstrategie?
Wer als Marketing-Entscheider:in eines Unternehmens die eigene Kommunikationsstrategie priorisiert, schafft damit eine Methode um Marketing kommunikativ führbar zu machen. Das gilt für das innere Verständnis dessen, was zu tun ist, ebenso wie für die Führung externer Dienstleister. Denn eine ausgearbeitete Kommunikationsstrategie bildet den Rahmen jedes guten Briefings an ihre Agenturpartner:innen.
Kommunikationsstrategien erlauben:
- Inhaltliche Priorisierung: Dank ihrer klar inhaltlichen Ausrichtung erlauben Kommunikationsstrategien einen präzisen Blick nach vorne. Ein guter Kommunikationsplan, schafft Sicherheit, welche Schritte aufeinander folgen müssen.
- Effiziente Abläufe: Kommunikationsstrategien enthalten Maßnahmenplanungen und Prozessschritte, die die Zusammenarbeit im Marketing-Kontext stark vereinfachen und Rollen sowie Prozesse verständlich machen.
- Klares Messaging: Kern jeder Kommunikationsstrategie ist es, Botschaften verständlich zu machen und inhaltlich klar abzugrenzen. Hier leistet eine Comms Strategie einen entscheidenden Beitrag, weil sie Botschaften definieren und in kommunizierbare Einheiten zusammenfassen.
- Erfolgsdefinition: Wann definieren Sie Erfolg im Kontext ihrer Kommunikationsziele? Kommunikationsstrategien sollten eine Vision von Zielerreichung formulieren. Damit tragen Sie klar zu mehr Transparenz in der Organisation bei.
- Orchestriertes vorgehen: Moderne, vernetzte Kommunikation wird durch Kollaboration über Marketing- und Media-Silos hinweg bedingt. Eine Kommunikationsstrategie leistet in der Zusammenarbeit hier einen entscheidenden Beitrag, wenn Sie in Sachen Orchestrierung Klarheit schafft.
“The essence of strategy is choosing what not to do.”
– Michael E. Porter, American economist
Kommunikationsstrategie-Module
Eine Kommunikationsstrategie bzw. ein Comms Plan besteht aus mehreren Modulen oder Komponenten. Sie hat keine fixe Form. Aber er beantwortet praktisch immer die folgenden wesentlichen Fragen:
Die Fragen, die eine Kommunikationsstrategie beantworten sollte:
1. Ziele: Wann sind Sie erfolgreich?
Als erstes sollte eine Kommunikations-Strategie die Frage stellen, was sie eigentlich erreichen soll. Ziele mit einem echten Wertbeitrag sind für keine Organisation einfach zu definieren und abzustimmen. Ziele bilden eine Zustandsveränderung ab – und man sollte sie nicht mit Aufgaben verwechseln, wie „Wir brauchen eine Content-Strategie.“
Um ein Ziel richtig zu formulieren, lohnt sich der Blick auf ein Modell, das sich bewährt hat: das SMART-Framework. SMART beschreibt, welche Eigenschaften ein Kommunikationsziel haben muss, um ein Ziel zu sein: Spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden
Beispielhafte Zieltypen können je nach Kommunikationsziel variieren. Typisch für Kommunikationspläne sind Ziele wie:
- X% gestützte Markenbekanntheit bis Ende des Jahres erreichen
- 150.000 Subscriptions bis Jahresende generieren
- Erhöhung der Absatzzahlen um 15% im Q3 schaffen
2. Zielgruppe: Wen wollen Sie erreichen?
Marketing funktioniert dann, wenn sie es schaffen, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung der Zielgruppe anzubieten, die das wirklich braucht. Dabei gilt: Je besser Sie die Bedürfnisse, Wünsche, Ängste und Sorgen Ihrer Kund:innen verstehen, umso besser für ihre Kommunikationsplanung.
Das Wissen um ihre Zielgruppe hat vor allem dann für Sie einen riesigen Vorteil, wenn sie es schaffen, wirklich differenzierende Insights zu generieren, um ihre Kommunikation entsprechend zu planen.
Wissen zu Zielgruppen generieren wir bei superspring meistens durch direkte Befragung: Entweder durch Telefoninterviews oder breiter angelegte Marktforschungen. In Ausnahmefällen sind auch Online-Fragebögen dazu geeignet. Wir glauben aber, dass es der direkte Kontakt ist, der bei der Erhebung von Primärdaten wirklich Wissen schafft. In vielen Fällen zeigt sich, dass man bei direkten Interviews den Kontext der Zielgruppe sehr viel besser versteht und auch Nachfragen zusätzliches Wissen schaffen.
Abseits von Direktbefragungen und Desktop-Research mittels Studien nutzen wir sehr gerne digitale Spuren, um ein Verständnis für die Zielgruppe zu schaffen. Hier können sehr Unterschiedliche Tools zum Einsatz kommen:
- CRM-Tools wie Hubspot oder Salesforce können wertvolle Informationen zur Zielgruppe enthalten und erlauben oft auch Segmentierung
- Analytics ermöglichen Insights zur Nutzung digitaler Produkte und Websites durch die Zielgruppe
- Search-Analyse offenbart Wissen rund um befriedigte oder unbefriedigte Nutzer:innen-Bedürfnisse auf Google oder Bing
- Social Media Monitoring kann einen wertvollen Beitrag zu den Konversationen der Zielgruppe bieten. Bei superspring nutzen wir hier gerne das Tool Brand24 – der Markt kennt aber noch andere Anbieter mit zum Teil spezialisierten Funktionen, die ihnen bei der Zielgruppenplanung helfen können.
Wer ein Grundverständnis für seine Zielgruppe(n) geschaffen hat, sollte diese in ein Modell überführen. In Zielgruppen-Segmentierungen werden Menschen mit gleichen oder ähnlichen Kriterien zusammengeführt. Ziel ist es, durch Ansprache von Segmenten eine Kommunikationsstrategie führbarer zu machen.
Ein gutes Kundensegment sollte homogen sein (die Menschen in dem Segment sollten auf das Produkt, seinen Preis, seine Botschaft usw. ähnlich reagieren) und die Menschen im Segment sollten die gleichen Denkkategorien vertreten, also Ihr Produkt in der gleichen Kategorie sehen, ähnliche Erwartungen haben usw. Zielgruppen-Segmentierungen können dabei nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen:
Zielgruppen-Segmentierungen können dabei nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen:
- Verhaltenssegmentierung: Eine Segmentierung, die vor allem das konkrete Verhältnis der Zielgruppe zu ihrem Produkt hinterfragt: Was weiß ihre Zielgruppe über ihr Produkt? Wann, wo und wie oft, verwendet sie es? Was weiß sie nicht?
- Psychografie: Eine Segmentierung, die sich vor allem auf Aktivitäten, Interessen und Meinungen Ihrer Kund:innen richtet. Hierzu können Kriterien rund ums Freizeitverhalten, Ideale, Lebensstile oder die Einstellung gegenüber Trends gehören.
- Psychografie: Eine Segmentierung, die sich vor allem auf Aktivitäten, Interessen und Meinungen Ihrer Kund:innen richtet. Hierzu können Kriterien rund ums Freizeitverhalten, Ideale, Lebensstile oder die Einstellung gegenüber Trends gehören.
- Sozio-demografisch: Ein sehr verbreiteter Segmentierungstyp, der das Alter der Zielgruppe oder Themen wie Einkommen, Berufsgruppe oder Gesundheitszustand in den Fokus rückt.
- Geografisch: Auch geografische Segmentierungen sind extrem verbreitet. Typischerweise werden diese mit sozio-demografischen Kriterien geclustert, um bspw. über die Koppelung von Einkommenskriterien und Stadtteilen passendere Zielgruppen zu definieren.
- Anlassbezogen: Anlassbezogene Segmentierungskriterien nehmen einen sehr anderen Blickwinkel auf Zielgruppen ein. „Kunden wollen keinen Bohrer, sie wollen ein Loch in der Wand“ ist die Annahme. Eben deshalb fokussieren sich Ansätze wie das Jobs-To-Be-Done Framework vor allem darauf, wie Menschen bestimmte Aufgaben erfüllen wollen (Bahn fahren, Fenster putzen, sich belohnen)
3. Wettbewerb: Gegen wen oder was müssen Sie sich durchsetzen?
Sie kennen Ihre Zielgruppensegmente? Dann sollten Sie sich jetzt ihrem Wettbewerb zuwenden.
Der erste Schritt dazu ist, Ihre Marktkategorie zu definieren. Die Marktkategorie ist die Schublade im Kopf, in die Ihre Kunden Sie am wahrscheinlichsten stecken werden. Die Marktkategorie ist der Ort, an dem wir uns vergleichen lassen müssen, also „Waschmittel“, „Projektmanagement-Software“ oder Freelance Texterin.
Als zweiten Schritt sollten Sie sich überlegen, welche Lösungen da draußen das gleiche Problem lösen wie Ihr Produkt. Fast jede Aufgabe kann auf verschiedene Weise erfüllt werden. Wenn es draußen kalt ist, kann ein warmer Tee das Problem lösen. Gegebenenfalls tut es aber auch ein Glühwein oder ein Kaffee.
Dokumentieren Sie Konkurrenzangebote zur Problemlösung und listen Sie sie auf (muss nicht allumfassend sein, aber 5-6 Alternativangebote sollten es schon sein).
Wozu das Ganze?
Weil eine Wettbewerbsanalyse im Rahmen einer Kommunikationsstrategie Erkenntnisse zu dem Wettbewerb liefern muss, der ihnen wirklich gefährlich werden kann. Netflix und Disney+ sind als Wettbewerber in der gleichen Kategorie unterwegs. Für ein bestimmtes Kund:innensegment kann aber Gaming das Problem „Entertainment“ alternativ zu Videostreaming lösen. EA Games und Netflix sind unter Umständen Wettbewerber.
Primärwettbewerb = gleiche Aufgaben + gleiches Segment UND gleiche Marktkategorie
Die wahrscheinlich wichtigste Wettbewerber-Kategorie jetzt und in der Zukunft. Organisationen, die gleiche Jobs lösen (z.B. Entertainment), gleiche Zielgruppensegmente bedienen (z.B. gamingbegeisterte Teenager in Norddeutschland) und in der gleichen Marktkategorie sind (z.B. Streaming).
Die wichtigsten Wettbewerber werden sie ohnehin kennen. Aber eine umfassende Wettbewerbsrecherche sollte in die Breite und in die Tiefe gehen. Scannen sie die Website oder besuchen sie eine Filliale des Wettbewerbs, wenn vorhanden. Verstehen Sie, wie diese Wettbewerber kommunizieren, was sie versprechen und wen sie targeten.
Sekundärwettbewerb = gleiche Aufgaben + gleiches Segment ODER gleiche Marktkategorie
Der Sekundärwettbewerb kann aus Kund:innensicht gleiche Aufgaben wie Sie lösen, er muss aber nicht zwingend aus der gleichen Produktkategorie stammen oder das gleiche Zielgruppensegment bedienen.
Beispiel: Für Netflix kann EA Games ein Sekundärwettbewerber sein, wenn Netflix nicht mit EA Games um Gaming Zielgruppen konkurriert. Es gibt Zielgruppen, da kommt man sich in die Quere. Und potenziell haben viele Sekundärwettbewerber auch die Fähigkeit zu Problemen in der Zukunft zu werden Eben deshalb sollte man sie auf dem Schirm haben.
Im Rahmen einer Wettbewerbsanalyse sollten Sie in ihrer Kommunikationsstrategie aber den Fokus auf Primärwettbewerber legen und den Sekundärwettbewerb screenen.
“Competition is not only the basis of protection to the consumer, but is the incentive to progress.”
– Herbert Hoover, 31st president of the United States
4. Messaging: Was kommunizieren Sie wie, wo und wann?
Der Kern ihrer Kommunikationsstrategie sollte sich um die Frage drehen, was es zu kommunizieren gibt und wie, wo und wann das idealerweise geschehen soll. Dies leistet Der Kommunikationsrahmen – auf Englisch gerne auch Messaging Framework genannt.
Ein gut strukturierter Rahmen für Ihre Markenbotschaften spielt eine entscheidende Rolle für Ihre kommunikativen Bemühungen. Er hilft bei der Schaffung eines konsistenten Markenimages, effizienter Kommunikationsbemühungen und der Fokussierung – schließlich müssen oft viele Menschen eine Kommunikations-Strategie nachvollziehen und mittragen können.
Last but not least: Der Kommunikationsrahmen muss sich dauerhaft im Einklang mit Business- und Marketingzielen befinden. Ein klar strukturiertes Dokument hilft hier im Allgemeinen sehr.
Das Messaging Framework strukturiert Ihre Kommunikation.
Ein erfolgreiches Brand Messaging Framework besteht aus mehreren Komponenten, darunter:
- Kommunikativer Leitgedanke: Die Kommuniktionsidee, mit der sie Ihr Produkt oder ihre Dienstleistung im Rahmen einer Kommunikationsstrategie vermitteln wollen. Der Leitgedanke darf groß sein, Pathos haben und sich als smarte Nische echt gut anfühlen für jeden im Unternehmen.
- Wertversprechen: Der zentrale differenzierende Faktor, den Sie in den Mittelpunkt stellen wollen, um bei Ihrer Zielgruppe zu punkten. Er sollte auf einem tiefen Insight aus dem Zielgruppensegment beruhen und einen echten Unterschied machen. Im „Reason Why“ beschreiben Sie, warum man ihrem Wertversprechen glauben sollte. Im „Reason-to-Believe“ unterlegen sie es mit Beweisen (z.B. Testbewertungen, User Reviews, Testimonials)
- Markenpersönlichkeit: Das ist der kontextuelle Rahmen, den ihre Marke ihrer Unternehmenskommunikation bietet: Was ist die Geschichte ihrer Marke und wie ist sie aufgeladen? Wie transformiert sich die Biografie ihrer Organisation in konkrete kommunikative Anlässe und wie muss die sich anfühlen? Welche Rolle spielt ihre Organisation als Marke im Leben der Menschen? Was sind ihre Stärken und Schwächen?
- Werte: Kommunikation findet nicht im luftleeren Raum statt sondern im Kontext einer Welt, in der Organisationen bestimmte Werte vertreten. Nicht immer muss die Rettung der Welt gleichbedeutend mit dem Purpose des Unternehmens sein. Aber: Klar definierte Werte richten die Kommunikation aus, definieren Tonalität und wie sie ihre Marketing-Kommunikations priorisieren.
- Kernbotschaften und Messaging Matrix: Welche konkreten Botschaften wollen Sie aussenden, um unterhalb der Ebene ihres kommunikativen Leitgedankens ein Ziel zu erreichen? Dies kann eine einfache Beschreibung eines mehrstufigen Prozesses sein, auf dem sich die Kernbotschaft entsprechend der Aufgabenstellung in der entsprechenden Phase verändert.
Hierbei hilft eine Messaging Matrix: Eine Messaging-Matrix ist ein Diagramm, das die strategische Rolle, die Botschaften und die Aufgaben der Kommunikation systematisiert. Indem Sie ihre Kommunikation – zum Beispiel über Zeit – mit bestimmten Aufgaben versehen, wird für alle Beteilgten klarer, was zu tun ist.
Messaging Matrixen helfen im Alltag und dienen zum Beispiel auch hervorragend als Vorlagen zum Briefen von Kolleg:innen oder der Agentur. Und sie sind unvergleichbar gute Tools, um Entscheider:innen von der praktischen Richtigkeit zu überzeugen.
5. Kanal-Strategie: Wie wird ihre Kommunikationsstrategie sichtbar?
Jede Kommunikationsstrategie bleibt so lange ein Luftschloss, wie sie einen konkreten Umsetzungsplan im Rücken hat. Dabei sollte man im Kopf behalten, dass es sich hier nicht nur um bloße Exekution einer großen Idee handelt: Kommunikationsaktivierung (Paid Media, Performance, SEA, etc.) bildet fast immer den Löwenanteil aller Marketingspendings und bindet umfassende Ressourcen.
Denken Sie bei der Kanalplanung in den vier unterschiedlichen Aktivierungsmodi:
- Paid Media: Alles, was Sie an Aktivierung kaufen können: Performance Media, Influencer Marketing, Print Ads, TVCs. Teuer aber eben auch reichweitenstark, wenn auch meistens nicht sehr nachhaltig.
- Owned Media: Alles, was ihnen gehört und was sie zur Aktivierung nutzen können: Newsletter, SEO, Podcasts, Ladengeschäfte. Dauert leider lange bis man Reichweite erreicht, dann ist es aber nachhaltig und relativ günstig.
- Shared Media: Alles, was Menschen gerne teilen von ihnen: Virale Spots, Shareables, Studien und exklusives Wissen. Hier gibt es tolle Möglichkeiten zur Erstellung reichweitestarker Medien. Leider sind virale Effekte kaum präzise zu planen.
- Earned Media: Alles, was Sie sich verdient haben: Gute PR oder top User Reviews. Diese Dimension ist besonders wichtig und verkaufsstark. Sie ist aber eben auch am schwersten zu realisieren, weil sie am Produkt hängt.
Jede dieser Aktivierungsdimensionen ist in sich relevant und funktioniert vor allem im Mix mit den anderen Dimensionen. Ihre Kanalstrategie folgt ihrer Entscheidung, inwiefern sie auf jede der vier Dimensionen setzen wollen.
Kanal Planung:
Wenn Sie davon ausgehen, dass Sie mit moderatem Mitteleinsatz jetzt Paid Media bedienen wollen, langfristig aber vor allem eine organische Rolle in Suchmaschinen spielen wollen? Dann haben Sie bereits eine erste Entscheidung für die Kanalstrategie getroffen.
Jeder Kanal (Youtube, Google SEO, Instagram …) hat Stärken, Schwächen und kann ihnen aus unterschiedlichen Blickwinkeln helfen, ihre Ziele zu erreichen. Klar ist: Wenn Sie Ihre Kanalstrategie bereits in der Branding-Phase festlegen, sind Sie in der Lage, markengerechtere Entscheidungen darüber zu treffen, wo und wie Ihre Marke lebt und mit ihrem Publikum in Kontakt tritt. Sie verstehen schon früh, wo Ihre Marke nicht sein sollte, was auch dazu beiträgt, dass die Markenidentität ihrem Kern treu bleibt. Kurz: Die Kanalstrategie schon ganz früh mit der Markenkommunikationsstrategie zusammen zu planen, ist absolut richtig.
Deshalb lohnt es sich schon am Anfang einer Kommunikationsstrategie die Zielgruppen schon in Sachen Kanalnutzung auf Herz und Nieren zu prüfen: Niemand sollte auf Instagram oder Tiktok aktiv werden, nur weil alle da sind. Starten Sie mit einem Kanal, der gut zu Ihrer Marke und zu ihrer Zielgruppe passt. Ein Kanal, der einen guten Mix aus Paid, Owned und Earned Medien erlaubt, hohe Messbarkeit garantiert und mit dem Sie wachsen und den sie optimieren können.
Machen Sie es sich gerade am Anfang etwas einfacher: Wählen Sie 1-2 Kanäle und etablieren sich dort erstmal. Launchen Sie etwas, messen Sie den Erfolg und machen Sie erste Fehler (die unweigerlich kommen werden). Wenn Sie dann eine gute Basis gelegt haben, können Sie ihre Aktivierung ausbauen.
Setzen Sie sich klar messbare Content-Ziele:
Ihr Marketing-Content muss ein Ziel erreichen helfen. ,das sich typischerweise auf bestimmten Kanälen erreichen lässt und nur mit bestimmten Erfolgsmetriken messbar sind. Sich die richtigen Content-Ziele zu setzen, heißt, dass Sie sich schon ein wenig mit Erfolgsmessung und KPIs auseinandergesetzt haben sollten. Vielleicht arbeiten Sie mit einer Reihe von Kennzahlen (CAC, CTR oder CLTV). Und sicherlich haben Sie schon einkalkuliert, dass ihre Aktivierungsstrategie Iterationen zum Testen, Lernen und Verfeinern einplanen sollte. Wer sich nicht verändert, wird von der Welt verändert.
Die Mediaplanung
Wenn Erfolgsmessung und Kanalplanung finalisiert sind, fehlt noch die Mediaplanung. Diese wird oft von Mediaagenturen durchgeführt oder von spezialisierten Freelancern. Ziel des Mediaplans ist, das Maximum für ihr Werbebudget aus den zur Verfügung stehenden Werbemöglichkeiten zu holen. Berücksichtigen Sie bei der Erstellung eines Medienplans die folgenden Überlegungen:
- Wen sollen ihre bezahlten Medien erreichen?
- Wie hoch ist Ihr Werbebudget?
- Was sind die Konversionsziele? Und (wie) wurden sie erreicht?
- Welche Formate performen wie und wo am besten?
- Wie häufig soll die Anzeige geschaltet werden?
- Wie hoch ist die Reichweite (wie viele Personen werden die Anzeige sehen)?
- Wie definieren wir Erfolg auf taktischer Media-Ebene?
Kanal- und Mediaplanung „nur“ als Teil einer Kommunikationsstrategie zu verstehen, würde viel zu kurz greifen. Sie bildet selbst ein Universum an Möglichkeiten, Marke, Botschaft und Zielgruppe zusammenzubringen, die in diesem Text alleine nicht abbildbar sind. Gerade durch die Revolution generativer AI stehen hier sowieso in naher Zukunft noch viele neue Möglichkeiten und Innovationen ins Haus, die es uns allen noch einfacher machen werden, Kommunikationsstrategien auf die Straße zu bringen.
Fazit: Kommunikationsstrategien sind mächtige Tools im Wandel
Der hier skizzierte Zugang zu einer Kommunikationsstrategie wirkt breit und komplex. Tatsächlich geht es darum, ein lebendes Dokument zu schaffen, das als Leitlinie und als Rahmen Wirkung zeigt und das ihnen das Leben vereinfacht. Wer sich die Frage stellt, ob es einfach ist, ein solches Dokument zu erstellen: Nein, ist es nicht, weil es dazu natürlich Erfahrungswerte und eine gewisse Routine in kreativstrategischer Arbeit braucht. Eine funktionierende, dauerhaft tragfähige Kommunikationsstrategie zu schaffen, geht nicht von heute auf morgen.
Was aber geht, ist, dass Sie mit den Komponenten von Comms Strategien wachsen und diese lernen. Gerade die Revolution generativer AI gibt (jungen) Unternehmen völlig neue Möglichkeiten, Kommunikation kostengünstig zu planen und relativ günstig über eine passende Kanalstrategie an die Zielgruppe auszuliefern. Erfahrungswerte variieren dabei massiv. Was für einen E-Commerce Händler gut funktioniert, wird es für den großen Retailer nicht zwingend tun und vice versa. Kommunikations- und Kanalstrategien bilden einen Rahmen. Aber dieser Rahmen muss sich nach ihnen und ihren Zielen richten.
superspring führt Kommunikation und Strategien
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